Die Ostseebühne ist längst einer der magischsten Orte der Medimeisterschaften, doch ihre besondere Wirkung entsteht nicht zufällig. Jahr für Jahr verwandelt sie sich in ein aufwendig gestaltetes, maritim geprägtes Zentrum des Festivals – und dieses Erscheinungsbild trägt die Handschrift einer ganz besonderen Gruppe: den Ostseeultras. Studierende aus Rostock, Greifswald, Kiel und Lübeck schließen sich dafür zusammen, um schon Monate vor den Medis an Konzepten, Designs und technischen Details zu arbeiten. Was am Ende für Außenstehende wie eine professionelle Festivalproduktion wirkt, ist in Wahrheit das Ergebnis unzähliger Stunden ehrenamtlicher Planung, kreativer Leidenschaft und handwerklicher Teamarbeit.
Die Vorbereitung beginnt oft bereits im Spätherbst oder Winter des Vorjahres, wenn erste Ideen gesammelt und grobe Konzepte entwickelt werden. Die Ostseeultras treffen sich regelmäßig, zeichnen Entwürfe, überlegen sich Themenwelten und stimmen ab, wie sich das maritime Flair jedes Jahr neu interpretieren lässt. In dieser Phase entstehen oft dutzende Skizzen, 3D-Modelle und Moodboards, die später zur Grundlage für den Bühnenbau werden. Sobald ein Konzept steht, beginnt die eigentliche Arbeit: Materialbeschaffung, Kostenvorbereitungen, Bauplanung und die Aufteilung der Teams. Viele der Studierenden bringen persönliche Fähigkeiten ein – von handwerklicher Erfahrung über Licht- und Tontechnik bis hin zu Design, Malerei oder Projektorganisation.
Mit jedem Jahr wächst die Bühne weiter in ihrer Detailtiefe und Kreativität. Maritimes Flair zieht sich dabei wie ein roter Faden durch das gesamte Erscheinungsbild. Häufig wird die Ostseebühne mit großen, handgefertigten Dekorationselementen ausgestattet – stilisierte Schiffswracks, rissige Planken, Netze, Anker, Quallen oder Seesterne, die aufwendig bemalt und wetterfest gemacht wurden. Zusätzlich kommen Elemente wie Rettungsringe, Leuchtturm-Designs, Segel, Bullaugen oder große Banner im Stil alter Seekarten zum Einsatz, die dem Publikum sofort das Gefühl vermitteln, mitten in einer Hafen- oder Strandkulisse zu stehen. Diese maritime Atmosphäre wird durch gezielte Lichtinstallationen verstärkt, die abends die Bühne in tiefes Blau, Türkis oder warmes Goldtauchen und damit das Gefühl eines Sonnenuntergangs am Meer simulieren.
Besonders eindrucksvoll ist der Aufwand, der in die handwerkliche Umsetzung fließt: Wochenlange Bautage in Werkstätten, improvisierte Lagerhallen voller Holz, Farben und Werkzeug, und nächtliche Feinschliffe kurz vor Abfahrt zum Festivalgelände gehören für die Ostseeultras zum festen Ritual. Viele Dekoelemente werden komplett in Eigenbau produziert – von riesigen 3D-Objekten über bemalte Leinwände bis hin zu Lichtkonstruktionen, die auf das Motto der jeweiligen Medis abgestimmt werden. Der gesamte Aufbau vor Ort geschieht dann in einer Mischung aus präziser Planung und spontaner Improvisation, wenn Wind, Wetter oder Gelände neue Herausforderungen mit sich bringen.
Was das ganze Projekt so besonders macht, ist jedoch nicht nur das beeindruckende Endergebnis, sondern die Gemeinschaft dahinter. Die Ostseeultras verbinden vier norddeutsche Universitäten, die sich jenseits des sportlichen Wettbewerbs gemeinsam für diesen einzigartigen Auftritt einsetzen. Rostock, Kiel, Lübeck und Greifswald bilden ein fest zusammengeschweißtes Team, das mit großer Leidenschaft dafür sorgt, dass die Ostseebühne jedes Jahr aufs Neue zum optischen Highlight der Medimeisterschaften wird. Dieser Zusammenhalt spiegelt sich in jedem Detail wider – von gemeinsam gestalteten Bannern bis hin zu kleinen Insider-Elementen, die nur die Studierenden der Ostseeuniversitäten wiedererkennen.
Am Ende ist die Ostseebühne mehr als nur eine Bühne. Sie ist das künstlerische Herz der Medimeisterschaften, ein Ort, der durch die Kreativität und Hingabe der Ostseeultras zu etwas Besonderem wird. Während tausende Studierende hier feiern, tanzen und unvergessliche Nächte erleben, steckt in jeder Planke, jedem Lichtstrahl und jeder Dekofigur die wochen- und monatelange Arbeit jener, die die Bühne zum Leben erwecken. So entsteht Jahr für Jahr ein maritimes Gesamtkunstwerk, das nicht nur die Medimeisterschaften bereichert, sondern auch den Stolz und das kreative Talent der Ostseeuniversitäten sichtbar macht.